Kurze Teamübung zur Gewaltfreien Kommunikation

Im Rahmen unserer Teamsitzungen führen wir in regelmäßigen Abständen Übungseinheiten rund um die Methode der Gewaltfreien Kommunikation durch. Denn wir haben gemerkt: Viele sind es nicht gewohnt, Bedürfnisse und Wünsche so zu äußern, dass sie vom Gegenüber angenommen werden können. Dabei führt dieser Schritt des Erkennens des Bedürfnisses meist dazu, dass sich Konflikte augenblicklich auflösen bzw. sich gar nicht erst entwickeln. Es lohnt sich also immens, in Gewaltfreier Kommunikation etwas geübter zu sein!

Hier stellen wir eine kleine Übung für Teams vor, die sich bereits etwas mit Gewaltfreier Kommunikation beschäftigt haben. Sie beruht auf dem "4-Schritte-Schema" (Wahrnehmung, Gefühl benennen, Bedürfnis in Worte fassen, Bitte formulieren), nur dass der letzte Schritt leicht abgewandelt wird. Das besonders Schöne an der Übung: Sie stärkt Verhaltensweisen, die dem Team gut tun, indem sie diese in den Fokus rückt und würdigt.

Schritt 1 der Teamübung:

Bereits am Vortag erhalten alle per Mail die Fragestellung, damit sich die Teammitglieder etwas vorbereiten können. In der Mail heißt es also:

"Liebes Teammitglied,

lass bitte die letzte Woche vor deinen Augen Revue passieren und erinnere dich an eine Situation mit einer Kollegin oder einem Kollegen hier an der Arbeit, die dich gefreut oder besonders berührt hat. 

- Erinnere dich zunächst: Was ist konkret beobachtbar passiert?

- Welches positive Gefühl hat das bei dir ausgelöst?

- Welches Bedürfnis wurde bei dir erfüllt?"

Mit etwas Bedenkzeit fällt in der Regel jedem etwas ein, was zumindest ein Lächeln erzeugt hat.

Schritt 2 in der Teamsitzung:

In der Teamsitzung heißt es dann "Freiwillige vor"! Nach folgendem Satzschema wird die Situation aufgegriffen. Dies endet schließlich in einem konkreten Dank an die Beteiligten der Situation.

"Ich habe gehört/gesehen/ erlebt ........ (konkrete Situation).

Das macht mich .............. (Gefühl),

weil es mich daran erinnerst, wie wichtig mir ist, dass........... erfüllt wurde (Bedürfnis).

Danke dafür."

Beispiele für die gelungene Umsetzung:

"Als ich gesehen habe, lieber Matthias, welche Ideen du entwickelt und wie du sie umgesetzt hast, fühlte ich mich direkt erleichtert und getragen, weil ich erleben konnte, dass ich mich auf dich verlassen kann! Danke dir."

"Wenn du meinen Text liest, liebe Simone, und direkt alle Fehler ausmerzt, fühle ich mich abgesichert und erleichtert, weil du mein Bedürfnis nach Genauigkeit genau da erfüllst, wo es mir durchrutschen würde. Danke dir."

Je häufiger Sie diese Übung mit Ihrem Team durchführen, desto schneller und flüssiger finden alle die richtigen Worte für ein gutes Miteinander. Nach ein paar Wochen regelmäßiger Übungen werden Sie bemerken, dass auch bei Konflikten vermehrt auf die Methode zurückgegriffen wird.

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